Mittwoch, 15. Januar 2020

Initiative für bezahlbares Wohnen in Rapperswil-Jona

Die Ortsparteien von GLP, SP und Grünen lancieren zusammen mit dem Mieterverband eine Volksinitiative für bezahlbares Wohnen in der Stadt Rapperswil-Jona. Die Initiative fordert die Schaffung eines Fonds in der Höhe von 10 Millionen Franken. Mit diesem Geld sollen gemeinnützige Wohnbauprojekte unterstützt werden.

Bildlegende (v.l.n.r.): Astrid Marquardt (Grüne), Tobias Uebelhart (glp), Astrid Amiet (glp), Pablo Blöchlinger (Mieterverband) und Susann Helbling (SP) vor bedrohtem bezahlbaren Wohnraum an der Bollwiesstrasse in Jona.

 

Trotz reger Bautätigkeit ist bezahlbarer Wohnraum in Rapperswil-Jona schwer zu finden. Was neu gebaut wird, ist für einen Grossteil der Bevölkerung nicht erschwinglich. Die Folge ist, dass immer mehr in der Stadt aufgewachsene und engagierte Einwohner und Einwohnerinnen in die umliegenden Dörfer abwandern. «Die attraktive Lage von Rapperswil-Jona aber auch Steuersenkungen haben die Wohnungs- und Mietpreise angeheizt», sagt Tobias Uebelhart, Ökonom und GLP-Vizepräsident. Darum lancieren die Grünliberalen, die Sozialdemokraten und die Grünen zusammen mit dem Mieterverband eine Initiative für bezahlbares Wohnen. Mit der Initiative werden z.B. private Wohnbaugenossenschaften finanziell beim Kauf von Bauland unterstützt. Diese Art der Förderung von bezahlbarem Wohnraum entspricht dem Frauenfelder Modell.



Rapperswil-Jona bald eine Schlafstadt?

«Wir müssen unbedingt verhindern, dass engagierten Familien und junge Menschen aus Kostengründen wegziehen», begründet Daniel Kamm von der SP die Lancierung der Initiative. Darunter leidet nicht nur die soziale Durchmischung der Stadt, sondern auch Vereine, Feuerwehr und andere Organisationen verlieren engagierte Mitglieder. Die Gefahr steigt, dass Rapperswil-Jona wie viele der steuergünstigen Gemeinden rund um den Zürichsee zu einer Schlafstadt für wohlhabende Pendlerinnen und Pendler wird. Das soziale Leben in der Stadt droht zu erlahmen.

Aktive Bodenpolitik

Rapperswil-Jona hat viel Geld in Steuersenkungen investiert und damit die Mietpreise angefeuert. «Wir sind der Meinung, es ist jetzt Aufgabe der Stadt Gegensteuer zu geben», sagt Astrid Marquart, Co-Präsidentin der Grünen und füg an: «Rapperswil-Jona hat die finanziellen Mittel, um eine aktive Bodenpolitik zu betreiben.» Durch den Fonds können Wohnbaugenossenschaften unterstützt werden, die Wohnung nach dem Prinzip der Kostenmiete vermieten. Durch die Bezuschussung aus dem Fonds können gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften beim Kauf von Bauland mitbieten. Heute sind die Bodenpreise oft zu hoch, damit Wohnbaugenossenschaften noch attraktive Kostenmieten anbieten könnten.

 

Der Initiativtext im Wortlaut:

Die Stadt Rapperswil-Jona setzt sich für die Erhaltung und die Schaffung von preisgünstigen Wohnungen ein.

Sie schafft zu diesem Zweck einen Fonds zur Unterstützung von Projekten gemeinnütziger Wohnbauträger, die verbindlich das Prinzip der Kostenmiete anwenden.

Der Fonds wird mit einem Kapital von Fr. 10 Millionen ausgestattet.